Unterbewusstsein programmieren durch Visualisierung

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Unser Unterbewusstsein steuert große Teile unseres Verhaltens und damit auch unsere Zukunft. Ganz egal wo du in fünf Jahren sein wirst, deine Gedanken und Glaubenssätze werden einen großen Anteil an dieser Entwicklung haben. Da wäre es doch ganz praktisch, wenn du dein Unterbewusstsein programmieren könntest, oder? Zum Glück kannst du die Datei „unterbewusstsein.exe“ tatsächlich umschreiben: Mit Visualisierung!

Was ist Visualisierung?

Im Grunde ist es nur die bildliche Vorstellung von bestimmten Situationen oder Zuständen. Auch wenn sie manchmal zur Esoterik gezählt wird, ist Visualisierung etwas ganz reales und auch messbares. Sie wird in verschiedensten Bereichen, wie dem Profi-Sport, aber auch beim Lernen verwendet.

Beim Lernen sind es Mnemotechniken und Merkbilder, die auf Visualisierung zurückgreifen. Beim Sport und Mentaltraining wird diese Technik verwendet, um die eigene Leistung zu erhöhen, Ängste zu lindern oder sogar Muskeln aufzubauen. So konnte in mehreren Studien gezeigt werden, dass die bloße Visualisierung einer Trainingseinheit (ohne sich überhaupt zu bewegen) bereits zu einem Muskelwachstum führt. Ebenso kannst du sie natürlich für alle anderen Lebensbereiche, wie Schule, Studium, Beruf oder Beziehung verwenden.

Dummes kleines Unterbewusstsein

Da wir Menschen sehr stark von unserem Sehsinn geprägt werden, wirken Bilder auf uns besonders stark – speziell auf unser Unterbewusstsein. Denn dieses kann nur sehr schwer zwischen Vorstellung und Wirklichkeit unterscheiden – klingt doof, is‘ aber so!

Die pure Vorstellung von gewissen Situation kann bei uns bereits körperliche Reaktionen hervorrufen. Z.B. reagieren viele Menschen mit einem zusammengezogenen Gesicht, wenn sie sich vorstellen sollen, dass sie in eine Zitrone beißen. Probier’s selbst mal aus!

Zitronen Versuch

Stell dir vor, du hast eine Zitrone in der Hand. Mal sie dir ganz genau aus. Wie sieht sie genau aus? Wie fühlt sie sich an? Wie reicht sie?

Dann führst du die imaginäre Zitrone zum Mund und beißt mal kräftig rein. Stell dir vor wie deine Zähne durch die Schale ins Fruchtfleisch gehen. Du hörst ein matschiges Geräusch und der saure Saft tritt heraus. Er breitet sich in deinem Mund aus, während du das Stück aus der Zitrone reißt.

Stell es dir so detailreich wie möglich vor!

Auch wenn der „Zitronen Versuch“ Spaß macht, bringt er für die Zukunft nicht wirklich etwas. Daher solltest du die Macht der Visualisierung für langfristigere Dinge nutzen – z.B. um deine Ziele zu verwirklichen.

„Ich habe Wimbledon 10.000 Mal im Kopf gewonnen.“

André Agassi

Wenn du dir dein Ziel oder eine Situation jeden Tag visualisierst – so wie du es mit der Zitrone gemacht hast – wirst du dein Unterbewusstsein programmieren, sich an diese Vorstellung zu gewöhnen. Es wird für dich dann viel einfacher mit der Situation umzugehen oder dort hinzukommen, weil du es schon so oft „erlebt“ hast.

Der Tennisspieler André Agassi z.B. hatte keine Zweifel, dass er Wimbledon gewinnen würde, da er es schon über 10.000 Mal in seiner Vorstellung getan hatte.

Unterbewusstsein programmerien – Anleitung

Beim Visualisieren ist es wichtig, sich tatsächlich drauf einzulassen (so wie bei den meisten Mentaltechniken). Erst wenn du es ernsthaft versucht hast weißt du, ob es zu dir passt oder nicht. Was musst du also tun?

Vorbereitung

Was du auf jeden Fall brauchen wirst, um dein Unterbewusstsein programmieren zu können, ist ein Ziel oder einen gewünschten Zustand, den es „lernen“ soll. Überlege dir also, was dir wichtig ist. Welches Ziel möchtest du in nächster Zeit angehen? Dieses kann sehr konkret sein oder auch abstrakter:

  • „Ich möchte in einem Jahr ein erfolgreicher Coach sein.“
  • „Ich möchte in einem Jahr keine Angst mehr vor Prüfungen haben.“

Definiere dein Ziel und auch gleich deinen Weg dorthin. Damit meine ich nicht, dass du anfangen sollst, einen Zeitplan aufzustellen, sondern einfach mal durchdenken, wie du dort hinkommen könntest. Der Weg samt seinen Hindernissen wird noch ein wichtiger Teil der Visualisierung.

1. Ruhe finden

Bevor du mit der Visualisierung beginnst, ist es sinnvoll zur Ruhe zu kommen. Immerhin möchtest du nicht schnell zwischen Abendessen und Netfilx mal eben eine Minute Visualisieren – das würde nicht funktionieren. Du brauchst etwas Zeit und auch Gelassenheit, damit es seine volle Wirkung entfalten kann.

Am besten du meditierst vorher ein paar Minuten, hörst Musik, praktizierst Dankbarkeit oder entspannst auf irgendeine andere Art. Hauptsache dein Kopf wird frei von dem ganzen Alltagsstress. Natürlich kannst du auch in der Früh Visualisieren, wo du noch frisch und klar bist (was ich ohne Kaffee leider nicht bin).

2. Ziel visualisieren

Sobald du deine innere Mitte gefunden hast, kannst du eigentlich schon beginnen und dein Unterbewusstsein programmieren. Fokussiere dich auf das Ziel oder den Zustand den du erreichen möchtest.

Dafür stellst du dir die Zukunft vor, in der du es schon erreicht hast (sagen wir in einem Jahr). Mal dir aus, wie du dann bist. Was siehst du aus? Wie verhältst du dich? Was ist anders an dir? Gestalte das Zukunftsbild so positiv wie möglich. Benutze warme Farben, viel Licht und angenehme Hintergrundgeräusche.

Lass diese Vorstellung sich entfalten. Du hast alle Zeit der Welt und möchtest diesen Moment nicht nur erleben, sondern genießen. Wie fühlt es sich an? Welche Emotionen kommen auf?

Nach ein oder zwei Minuten kannst du dann zum „Rückblick“ übergehen, indem du aus dem Zukunftsbild auf deinen Weg dorthin zurückschaust.

Beim Überwinden der Prüfungsangst kannst du dir z.B. in leuchtenden Farben vorstellen, wie du bei einem Test sitzt und grinst. Alle um dich herum schreiben, während du kurz aufblickst und entspannt an das letzte Jahr zurückdenkst.

3. Hindernisse überwinden

Der Weg zum Ziel wird nicht immer einfach sein, daher solltest du diese Schwierigkeiten auch in deine Visualisierung einbauen – allerdings als Rückblick. Mit dem Wissen, dass alles gut ausgehen wird, lässt du deinen Weg nochmal vor deinem geistigen Auge ablaufen. Was war schwierig? Wo hättest du fast aufgegeben?

Es geht dabei nicht nur um besonders prägende Situationen, sondern auch um Alltagsdinge. Immerhin kann ein Vorhaben auch daran scheitern, dass du zwischendurch einfach keine Motivation mehr hast. Also überlege dir zwei oder drei Momente, in denen du vor einem Hindernis gestanden hast.

Und dann überwindest du dieses Hindernis – aber sowas von!

Hier kannst du auch wieder mit Farben und Helligkeit arbeiten. Stell es dir vor wie diese „Vorher/Nachher-Bilder“ beim Teleshopping. Zuerst ist alles düster und schwarz-weiß, dann wir es leuchtend und fröhlich. Genau diese Bilder liebt dein Gehirn und sie werden nach und nach dein Unterbewusstsein programmieren!

Sollten dir keine konkreten Probleme oder Lösungen einfallen, würde ich mir als erstes nochmal die Zeit nehmen, genau über mein Ziel nachzudenken. Es gibt immer Schwierigkeiten auf dem Weg. Meistens fallen sie uns sogar gleich am Anfang ein. Stell dir einfach vor, ein Freund würde dich auf dein Ziel hinweisen und du sagst „Ja, aber…“. Jetzt fallen dir genügend Gründe ein, warum es scheitern könnte. Im Notfall kannst du aber auch einfach auf Bilder zurückgreifen, in denen du unmotiviert bist oder generell aufgeben möchtest.

Sollten dir keine Lösungen der Probleme einfallen, kann ich nur sagen: Es eher um die innere Einstellung – darum, dass du dranbleibst und dich nicht unterkriegen lässt. So gesehen kannst du immer auf das Bild von dir als unermüdlicher Dranbleiber zurückgreifen.

4. Emotionen erzeugen

Im letzten Schritt kommst du wieder im Zukunftsbild an, das du in Schritt 2 schon hattest. Durch den Rückblick auf das vergangene Jahr kannst du dich nun richtig stolz (oder glücklich usw.) fühlen, dass du es tatsächlich geschafft hast.

Hier geht es darum nochmal alle positiven Emotionen aus den Bildern zu holen und diese tatsächlich zu fühlen. Um die Vorstellung noch zu verstärken kannst du an dieser Stelle gern (mentaler) Musik unterlegen, die Perspektive ändern oder noch eine Aktion einbauen. Probier ein paar Dinge aus, damit dein Ergebnisbild noch stärker wird.

Lasse die Bilder und Emotionen noch etwas auf dich wirken, bevor du in deinen Alltag zurückkehrst, um sie zu verwirklichen.

Bitte beachten

  • Positive Ziele formulieren
  • Konzentriert anwenden und Zeit nehmen
  • Visualisierung funktioniert nur über längere Zeiträume
  • Emotionen sind der Kern der Sache (diese nicht auslassen!)
  • Regelmäßig anwenden (am besten täglich)

Hast du noch Fragen, wie du dein Unterbewusstsein programmieren kannst, oder möchtest deine Erfahrungen teilen? Dann schreib doch ins Forum!

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