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Du musst stark sein? Was du von RAF Camora über mentale Gesundheit lernen kannst

Handgranaten und Glocks, wie die IRA, Krankenwagen voll Opps – so kennt man die Texte von RAF Camora. Wie üblich im Rap geht es um Gewalt, Sex und Drogen. Die Songs erzählen vom brutalen Leben auf der Straße und am Rande des Gesetzes. Es geht darum ein harter Kerl zu sein. Aber das ist nur die halbe Geschichte. RAF Camora spricht in seinen Texten, Instagram-Stories und Interviews auch über mentale Probleme und Depressionen.

Sprechen wir über Depression

In einer Instagram-Story fragt ein Fan RAF Camora, ob er mal Depressionen hatte. Seine Antwort: „2006-2012“. Der Rapper macht kein Geheimnis aus seiner schweren Zeit, sondern redet offen darüber.

Schon früh nutzte RAF Camora die Musik, um schwierige Themen zu verarbeiten. Nicht umsonst heißt sein erstes Album „Therapie vor dem Album„, das er 2008 veröffentlichte. Seitdem erlebte der Rapper eine Serie von „Ups- and Downs“, wie er selbst sagt. Dazu gehört eben auch einen Phase der Depression, über die er in Interviews und auf Social Media spricht. Seinem Image hat das nicht geschadet – im Gegenteil, seine Fans lieben es. Es macht ihn menschlicher und nahbarer.

Stark sein bedeutet eben nicht immer, dass man seine Probleme versteckt und so tut als wäre alles ok – ganz im Gegenteil. In der Doku „Komm, wir schreiben Geschichte“ erzählt er von einer Situation wo er im Hotelzimmer war und vor seinem Auftritt mental nicht mehr konnte. Trotz Erfolg und dem Ausüben seiner Leidenschaft war es irgendwann zu viel.
Rausgeholfen hat ihn damals keine Überwindung oder „Sei stark“-Gedanken, sondern sein Kollege und bester Freund Bones MC. Mit anderen über diese schwierigen Momente zu sprechen kann Wunder wirken.

Ab 17:15 geht es um mentale Herausforderungen

Mittlerweile scheint Camora seine Depression überwunden zu haben. Zumindest sagt er das in Interviews und auch der neue Song von ihm, der am 8. August 2024 erscheint lässt es vermuten.
Der neue Song „Out of the dark“ knüpft an die tragische Geschichte von Falcos letztem Song an. Falco erlebte nach seinem Nummer eins Hit „Rock me Amadeus“ eine Phase mentaler Herausforderungen und zog sich in den 90ern in die Dominikanisiche Republik zurück.

In dem neuen Lied singt RAF Camora mit Falcos Stimme im Hintergrund. Nur singt Camora „Ich bin out of the dark“, was Falco vermutlich nicht mehr gelang, da es vor der Veröffentlichung der Single bei einem Autounfall verstarb. Auch bei Falco waren vermutlich psychische Probleme mit ihm Spiel. Nur war es damals nicht so einfach, darüber zu sprechen.

Das ändert sich aber gerade. Mit seinen Erfahrungen zur Depression ist RAF Camora aber längst nicht alleine. Immer mehr Künstler wagen den Schritt öffentlich über psychische Herausforderungen zu sprechen. So haben zum Beispiel auch die Sängerin Lena Meyer-Landrut und der Comedian Kurt Krömer ihre Depression öffentlich gemacht.

Die Zeit, wo psychische Erkrankungen hinter verschlossener Türe bleiben mussten, sind also zum Glück (annähernd) vorbei. Und das ist wichtig, denn ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass man allein nicht weit damit kommt. Es braucht den Austausch und gegenseitiges Verständnis, um damit umgehen zu können.

Keine Sorge, ich möchte mich an dieser Stelle nicht mit RAF Camora vergleichen, aber auch ich hatte ein großes Ziel, dass ich schließlich erreicht habe. Ich dachte damals, dass mit dem Erreichen dieses Ziels sich alle meine Träume erfüllen würden. Stattdessen erlebte ich eine der tiefsten Phasen meines Lebens, weil mir plötzlich alles so sinnlos vorkam.

Es kann also verschiedene Gründe haben warum man in eine depressive Phase fällt. Wichtig ist, dass du dich nicht zurückziehst und dich dafür schämst, sondern es mit anderen (denen du vertraust) teilst. Oder sogar in Psychotherapie gehst – auch das ist keine Schande. Und wenn selbst RAF Camora öffentlich darüber sprechen kann, kannst du es auch 😉

Das Imposter-Syndrom

Aber Künstler haben noch mit anderen Herausforderungen zu kämpfen, wie Camora selbst weiß. Viele, die in die Selbstständigkeit gehen, leiden am Anfang unter einem sogenannten „Imposter-Sydrom“ bzw. „Hochstapler-Syndrom“. Das gilt für Musiker ebenso wie für Trainer, Coaches und dergleichen. Aus meiner Arbeit mit Coaches, die in die Selbstständigkeit starten kenne ich das Thema zu gut und auch davon kann RAF Camora aus eigener Erfahrung berichten.

Ab 11:48 geht es um das Improster-Syndrom

Gerade am Beginn der Selbstständigkeit fühlen sich viele als Hochstapler, weil sie das Gefühl haben, dass sie das nicht verdient haben oder noch nicht gut genug dafür sind. Auch in diesen Fällen leiden Betroffene oft im Stillen und wagen sich über Monate oder sogar Jahre nicht in die Sichtbarkeit.

Was viele nicht wissen: Das ist am Anfang normal. Niemand fühlt sich in einem neuen Feld oder mit großem Erfolg sofort pudelwohl. Wenn ein Rapper wie RAF Camora diese Erfahrung gemacht hat, kannst du sie dir auch erlauben. Und das ist der wichtige Punkt dabei: Erlaube dir diese Unsicherheit. Es ist ok und gehört dazu. Du musst nicht unbedingt stark sein, sondern dein Tempo damit finden.

Verharre also nicht in dieser Unsicherheit, sondern setzte einen Schritt nach dem anderen aus deiner Komfortzone. Das fühlt sich am Anfang einfach mal Scheiße an. Egal ob es deine ersten veröffentlichten Songs sind, deine ersten TikTok Videos oder dein erster Auftritt.
Die gute Nachricht ist, dass dieses Imposter-Syndorm mit der Zeit nachlässt. Das geht aber nur, wenn du dich ihm regelmäßig entgegenstellst und dir selbst beweist, dass du es verdient hast. Hier können auch Affirmationen, die Sedona-Methode oder Mentalcoaching helfen.

Für Musiker findest du in diesem Beitrag ein extra Angebot mit Coaching für Musiker!

Fazit

Das Problem bei vielen Berühmtheiten ist dass sie vor allem auf Instagram nur die positiven Seiten zeigen. Viele stellen sich gern als starke Personen dar, die nichts aus der Ruhe bringen kann. Dabei sind wir alle nur Menschen. Umso schöner ist es zu sehen, dass auch erfolgreiche Rapper, wie RAF Camora (der noch dazu ein hartes Image in seinen Songs vermittelt) offen über psychische Herausforderungen spricht. Meiner Ansicht nach ist das genau der richtige Weg, damit dieses Thema endlich komplett enttabuisieren wird und Betroffene leichter darüber sprechen können.

Das Teilen von solchen Erfahrungen kann oft schwierig sein. Doch der mutige Schritt wird oft belohnt mit Verständnis, einer persönlichen Verbindung und manchmal sogar Bewunderung. Denn sowas zu teilen braucht wahre Stärke.

Was meinst du dazu? Ist das Thema mentale Gesundheit noch immer zu sehr ein Tabuthema? Und helfen solche Statements von bekannten Künstlern das Thema etas aufzubrechen? Schreib uns gerne in die Kommentare!

Niels Cimpa
Niels Cimpahttp://www.niels-cimpa.com/
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