Eine mündliche Prüfung ist oft schwer zu bewältigen, da du das Thema unter Zeitdruck ausreichend erklären musst. Das kann selbst nach hartem Lernen schwer fallen. Beim Lernen geht es nämlich nicht nur darum Infos aufzusaugen, sondern auch ein Wissensnetz aufzubauen. In diesem Netz sollen die einzelnen Inhalte eines Themas möglichst vielfach untereinander verbunden sein. Damit entsteht ein Verständnis für das Thema. Aber wie kann man dieses Wissensnetz gezielt aufbauen und sich für eine mündliche Prüfung vorbereiten? Dafür gibt es mehrere Methoden!
Kurzbeschreibung
Es ist schwierig für dich bei Prüfungen logisch aufgebaute Antworten zu geben. Meist sprudelt dein Wissen unstrukturiert aus dir heraus, oder es fallen dir einzelne Bereiche nicht mehr ein, obwohl du sie gelernt hast. Du kennst das Thema eigentlich schon halb auswendig, aber bei der Wiedergabe gerätst du dennoch ständig ins Stocken.
Durch gezielte Verwendung dieser Tools kannst du Wissensnetze bilden und dich so auf die Wiedergabe des Lernstoffs bei Prüfungen vorbereiten. Die Tools helfen dir deine Antworten klar und verständlich zu formulieren.
Die Tools
Mündliche Prüfung als Herausforderung
Eine Prüfung ist oft mit dem Problem verbunden, dass du die Frage eigentlich beantworten könntest, aber aus irgendeinem Grund nicht drauf kommst. Die Antwort liegt dir also auf der Zunge. Das passiert, wenn dein „Meta-Wissen“ zwar weiß, dass die Info irgendwo steckt, sie aber nicht finden kann. Dein Wissensnetz ist also zu gering oder nur über Umwege verknüpft. Wissenschaftlich ausgedrückt: Die Neuronen feuern nicht zusammen. Vermutlich wurden sie zu selten im selben Kontext verwendet. Meist sind die gelernten Themen mehr mit dem Lernort oder der Lehrperson verbunden, als mit den einzelnen Inhalten. Das kannst du ändern, wenn du dich ein wenig mit dem „Lernen Lernen“ beschäftigst.
Die Mind-Map
Ja, du kennst es sicher schon: Eine Mind-Map ist quasi die schriftliche Form eines Wissensnetzes. Erfunden wurde sie von dem Lerntrainer Tony Buzan. Was anfangs langweilig klingen mag, ist eigentlich eine der effektivsten Methoden um Wissen zu bündeln bzw. abrufbar zu machen. Damit kannst du die Mind-Map nicht nur zur Festigung von Wissen verwenden, sondern auch um dich auf die Wiedergabe (z.B. für eine mündliche Prüfung) vorzubereiten. Denn das Anfertigen einer Mind-Map zwingt dein Gehirn alle Infos zu dem Thema aus deinem Wissensnetz zusammenzusammeln und es werden über Assoziationen neue Zusammenhänge hergestellt.
Aber auch zum Lernen eines Themas eignen sich Mind-Maps, da sie wie Info-Grafiken alle wichtigen Inhalte anschaulich und gebündelt präsentieren.
KAWAs
Die KAWAs wurden von der Lerncoach-Ikone Vera Birkenbihl erfunden und funktionieren ähnlich wie „Stadt, Land, Fluss“. Es geht darum das Wissensnetz anhand von Anfangsbuchstaben zu verdichten. Dafür werden die Buchstaben des Alphabets der Reihe nach (oder auch durcheinander) aufgelistet und zu jedem Buchstaben eine Assoziation mit eben diesem Anfangsbuchstaben gesucht.
KAWA zu BasicTools:
- Achtsamkeit, Aufmerksamkeit, Assoziation, Austausch
- Biohacking, Bildung, Bewegung, Bücher
- Chancen
- Denken, Dankbarkeit, dranbleiben
- Events, effizient, Erfahrungen, Erleben
- …
Für ein KAWA müssen nicht extra neue Inhalte gelernt werden. Viel sinnvoller ist es bereits vorhandenes Wissen durch Nachdenken zu finden und damit in das Wissensnetz einzubauen (wie bei Mind-Maps auch). Damit ist es besser für eine mündliche Prüfung abrufbar.
Feynman-Methode
Bei der Feynman-Methode vernetzt du dein Wissen indem du es jemand anderem erklärst. Nur wenn du etwas in einfachen Worten wiedergeben kannst, hast du es auch wirklich verstanden. Daher versuche ein bereits gelerntes Thema entweder einer wirklichen oder einer ausgedachten Person zu erklären. Anfangs nur in wenigen einfachen Worten. Beim zweiten oder dritten Anlauf dann ruhig etwas umfassender. Bei einer echten Person hast du zusätzliches Feedback, das dir helfen kann. Außerdem kann eine echte Person Verständnisfragen stellen, die dich zu weiterem Nachdenken anregen.
Sollten dir noch Wissenslücken auffallen, dann recherchiere diese nach und versuche sie bei deinem nächsten Versuch einzubauen. Aber betrüge dich nicht selbst, denn du wirst es bei einer mündlichen Prüfung wohl kaum besser erklären können als zuhause auf dem Sofa.
Mehr dazu findest du im Beitrag zur Feynman-Methode!
Abstrakte Assoziation
Dabei nimmst du dein Lernthema und einen völlig unpassenden Begriff und versuchst diese zu verbinden. Zum Beispiel den Zweiten Weltkrieg und eine Biene. Was verbindet die beiden? Und schon beginnst du über das Thema nachzudenken und Assoziationen herzustellen. Dein Gehirn muss den Stoff mit allen Aspekten bearbeiten, um hier auf eine Verbindung zu kommen.
Also was gibt es für Zusammenhänge? Der totalitär organisierte Bienenstaat? Deutsche Artillerie, die „Hummel“ genannt wurde? Der Luftkrieg durch Schwärme von Bombern? Honig als Nahrung im Zweiten Weltkrieg? Die Farben Gelb und Schwarz auf den Judensternen?
Es gibt so viele Möglichkeiten. Aber bevor du dich fragst, wozu du diese etwas weit hergeholten Verbindungen herstellen sollst, sei gesagt: Es geht nicht um die Verbindungen selbst, sondern darum, dass dein Gehirn dabei das Thema durchdenkt.
Zusammenfassung
Um Wissen zu festigen ist es wichtig, das Wissensnetz richtig zu verknüpfen. Dazu gibt es einige Methoden, wie Mind-Maps, KAWAs, die Feynman-Methode oder abstrakte Assoziationen. Diese basieren alle darauf, dass sie dich veranlassen alle möglichen Assoziationen und Informationen zu einem Thema aus den hintersten Ecken deines Gehirns zu sammeln. Durch diese Bearbeitung des Wissens wird es verknüpft und leichter für z.B. für eine mündliche Prüfung abrufbar.
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[…] sondern auch die Ähnlichkeit zu einer Prüfungssituation. Immerhin musst du bei schriftlichen und mündlichen Prüfungen ebenfalls den Inhalt verständlich wiedergeben. Dabei ist es hilfreich, wenn dein Gehirn diesen […]
[…] Sehr ähnlich in der Herangehensweise ist auch die Feynman Methode, bei der du die Inhalte eines Themas (es muss nicht mal ein Text sein) noch aktiver bearbeitest – und zwar, indem du sie jemand anderem erklärst. Diese Konzept wird auch Lernen durch Lehren genannt und ist deshalb so unglaublich mächtig, weil dein Gehirn etwas erst dann richtig versteht, wenn es die Inhalte selbst verarbeitet und richtig verknüpft hat. Beim Erklären passiert genau das – auch wenn du es zu Beginn vielleicht gar nicht wirklich erklären kannst. Bei jedem Versuch vernetzt sich dein Gehirn trotzdem neu und erkennt fehlendes Wissen, das du anschließend ergänzen kannst. Sehr bald bist du dann Experte auf diesem Gebiet. Daher eignet sich die Technik auch so unglaublich gut für Prüfungsvorbereitungen! […]