Selbsterkenntnisse sammeln – dein Fahrstil als Spiegel der Persönlichkeit

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Eines der großen Zauberwörter der Persönlichkeitsentwicklung ist „Selbstreflexion“. Ganz egal was du machen möchtest, es ist immer wichtig dich selbst und deine Beweggründe zu verstehen. Oft ist es allerdings schwierig echte Erkenntnisse über sich selbst zu sammeln, weil die Situationen sehr komplex und die Hintergründe nicht ganz klar sind. Um Selbsterkenntnisse sammeln zu können braucht es Übung – und einen kleinen Spielplatz auf dem du dich etwas ausprobieren kannst. Und dieser Spielplatz ist… dein Auto!

Zurück zum Ursprung

Nach Jahren der Persönlichkeitsentwicklung und unzähligen Büchern zum Thema habe ich vor allem bemerkt, dass ich eigentlich keine Ahnung von mir selbst habe. Enttäuschend ich weiß. Trotzdem ist diese Erkenntnis die Basis für weitere Erkenntnisse. Immerhin kannst du nicht dazulernen, wenn du glaubst bereits alles zu wissen. Macht Sinn oder?

Ich weiß, dass ich nichts weiß.

Sokrates

Unter dieser Betrachtung ist das Zitat von Sokrates kein Eingeständnis, dass sein Allgemeinwissen unter aller Sau war, sondern eher, dass er sich seiner Erkenntnisse nie sicher sein konnte. Das bedeutet nicht, dass er keinerlei Erkenntnisse akzeptiert hätte – das wäre doch ziemlich unpraktisch gewesen. Vielmehr gewöhnte er sich an, sein Wissen regelmäßig zu hinterfragen.

Um das besser verstehen zu können, kann es sinnvoll sein, sich Filme oder Bücher aus der Kindheit wieder anzuschauen. Du glaubst diese zu kennen, immerhin hast du sie früher immer wieder geschaut oder gelesen. Und trotzdem werden dir heute Dinge auffallen, die du früher nicht bemerkt hast. Vielleicht wird sich sogar die Bedeutung von einigen Ereignissen ändern.

Alte Erkenntnisse neu beurteilen

Warum ist das so? Keine Ahnung. Ok, ich habe einige Ideen dazu, die sich in ein paar Jahren für mich vermutlich als vollkommen bescheuert herausstellen werden. Immerhin können wir unsere momentane Situation immer nur mit unserem momentanen Wissen analysieren. Dementsprechend werden deine Erkenntnisse als „richtig“ bestätigt und abgespeichert, allerdings durch die Maßstäbe deines jetzigen Wissens. Ändert sich dein Wissen dann über die Jahre, kann dein kleines Hirn nicht ständig alle jemals bestätigten Erkenntnisse überprüfen. Das wäre doch verrückt. Nein, das musst du schon selbst machen.

Später bist du dann klüger und denkst dir: „Mein Gott, das hätte ich doch checken müssen“. Aber sein wir mal ehrlich. Das ist ein wenig überheblich deinem alten Ich gegenüber. Immerhin hatte es viel weniger Daten zur Verfügung. Ähnlich läuft es in der Menschheitsgeschichte. Heute denken wir auch, dass die Menschen früher komplett hohl in der Birne waren. In hundert Jahren wird man dasselbe über uns denken – dagegen können wir nichts machen.

Neue Erkenntnisse gewinnen

Aber genug zur eigenen Unwissenheit. Wie kommst du jetzt zu Erkenntnissen? Die Antwort ist, wie bereits erwähnt, Selbstreflexion. Also die Angewohnheit, das eigene Wissen und die eigenen Motive zu hinterfragen. Damit du darin etwas Übung bekommst, kannst du einen Bereich deines Lebens als Stellvertreter für den Rest hernehmen. Das macht es etwas ungenauer, aber es ist ja nur ein Anfang. Für mich ist das Autofahren einer dieser Bereiche, die sich leichter analysieren lassen, aber trotzdem einiges an Erkenntnissen abwerfen.

Persönlichkeit entwickeln durch Selbstreflexion

Das Autofahren bzw. schon das Auto selbst ist eine sehr persönliche Angelegenheit, an die jeder anders herangeht. Interessanterweise passt diese häufig zu unseren Persönlichkeitsmustern und sagt vielleicht mehr über uns aus, als ein Persönlichkeitstest oder ein Besuch bei der Wahrsagerin. Immerhin ist das Autofahren eine höchst emotionale Situaton (warum auch immer).

Frage dich also folgendes: Wie fährst du Auto? Wie verhältst du dich? Was geht dabei in dir vor?

Diese Fragen können sehr erhellend sein, da dir Muster auffallen werden, auf die du nicht unbedingt stolz bist. Ich für meinen Teil konnte bei dieser Analyse bis zu meinen ersten Fahrstunden zurückgehen und habe mein Fahrverhalten rückblickend durchdacht, sowie meinen momentanen Status angeschaut.

Beobachtung als Übung

Die Sache ist die, dass ich beim Führerschein anfangs sehr begeistert dabei war und mich sofort mit den Fortschritten der anderen verglichen habe. Ich wollte unbedingt der Beste sein – bis zur ersten Prüfung. Die habe ich dann aufgeschoben und mich dafür entschieden, dass Autofahren eigentlich doof ist. Einer meiner Klassiker – erst voll rein, dann voll raus.

An dieser Stelle habe ich mich auch gefragt, warum ich denn den Führerschein überhaupt haben wollte. Wegen der Unabhängigkeit? Wollte ich anderen was beweisen? Wollte ich mir erwachsen vorkommen? Nope, ich habe es gemacht, weil andere es gemacht haben und ich nicht hinterherhinken wollte. Auch nicht so praktisch…

Beim Autofahren selbst ist es spannend deine Aktionen und Reaktionen auf die verschiedenen Situationen zu beobachten. Schimpfst du über andere Autofahrer? Wie beurteilst du eigene Fahrfehler? Hältst du dich strikt an die Regeln? Bist du ein selbstsicherer Fahrer?

Nicht falsch verstehen. Nur, weil du dich beim Autofahren nicht sicher fühlst, heißt dass nicht, dass du generell nicht selbstsicher bist. Immerhin ist es eine Tätigkeit und mit speziellen Erfahrungen verbunden. Diese können ausschließlich für das Autofahren gelten und genau gar nichts über dich aussagen. Das gilt vor allem, bei negativen Erlebnissen, wie Autounfällen usw., die nur im Zusammenhang mit dem Autofahren auftreten. Dennoch solltest du nicht jede Beobachtung auf das Fahren selbst schieben. Schließlich verändert das Auto deine Persönlichkeit nicht.

Was kannst du daraus lernen?

Für mich waren einige Erkenntnisse hilfreich, wie z.B., dass ich Tätigkeiten, in denen ich anderen unterlegen bin, eigentlich hasse. Ich meins ernst – da scheiß ich drauf. Nicht im emotional-stabilen und logischen Sinn, sondern so richtig. Kann ich nicht, will ich nicht. Gefällt mir diese Erkenntnis? Nein, wie sollte sie auch. Sie wird auf der anderen Seite auch nicht zu 100% zutreffen, aber sie ist näher an der Wahrheit, als mein bisheriges Selbstbild.

Außerdem bin ich ein sehr vorsichtiger und rücksichtsvoller Fahrer. Gut, das sagen die meisten über sich – allerdings meine ich es teilweise im negativen Sinn. Ich kümmere mich viel zu sehr darum, alles richtig zu machen und niemanden ans Bein zu pissen. Dabei bleibe ich dann häufig auf der Strecke – kleines Wortspiel.

Was machst du mit diesen Erkenntnissen?

Erstmal akzeptieren und weiter beobachten. Sind dir gewisse Verhaltensweisen beim Autofahren aufgefallen, dann kannst du dich auf diese nun im Alltag konzentrieren. Bist du in anderen Bereichen ähnlich unterwegs? Vermutlich ja. Ich habe bei mir ähnliche Verhaltensweisen auch beim Spielen von Brettspielen usw. beobachten können. Z.B. ist es mir wichtiger einen harmonischen Abend zu verbringen als zu gewinnen, weshalb ich hin und wieder hoffe zu verlieren (wenn ein schlechter Verlierer am Tisch sitzt). Und wenn du in mehreren Bereichen ähnliche Muster erkennst, dann dürfte es naheliegend sein, dass es einfach ein Teil deiner Persönlichkeit ist.

Du kannst freilich auch andere beim Autofahren und ihre Reaktionen beobachten. Auch das sagt viel aus. Aber sei vorsichtig: Wenn du dazu neigst die Fahrfehler anderer als Dummheit abzustempeln, während du deine eigenen als unvermeidbare Unglücke interpretierst, dann wirst du es vermutlich bei der Beobachtung ähnlich halten. Ich habe dieses Beispiel gewählt, weil es auf die meisten zutrifft – ich bin da keine Ausnahme. Diese Eigenschaft ist uns Menschen nunmal in die Wiege gelegt (bei manchen mehr, bei anderen weniger).

Selbsterkenntnisse über das eigene Verhalten erlangen

Es geht gar nicht darum, ein besserer Mensch zu werden, indem du von heute an jeden Fahrfehler deines Umfelds mit der Ruhe eines Buddas akzeptierst (obwohl deine Mitfahrer das vermutlich ziemlich entspannend finden würden). Oft reicht schon die bloße Erkenntnis, dass du so handelst und dir dessen bewusst wirst.

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Selbsterkenntnisse sammeln - dein Tool der Persönlichkeitsentwicklung

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