Die meisten Aktivitäten und Arbeiten erledigen wir mit zwei Sinnen: Sehen und Fühlen. Das Gehör scheint nur wenig mit unserem aktiven Tun zusammenzuhängen. Gerade beim Lernen oder Schreiben von Arbeiten wird der Hörsinn kaum beachtet. Dabei lässt sich das Gehirn durch Hören stark beeinflussen. Man kann damit sogar die eigene Produktivität steigern. Daher probier es mal mit Musik zum Lernen oder anderen Tricks!
Die Macht des Gehörs
Das Gehör wird oft in seiner Leistung unterschätzt, weil es in der Verarbeitungsdichte deutlich hinter dem Sehsinn liegt und vom Gehirn leichter ausgeblendet werden kann. Doch die Ohren haben auch einige Stärken. Durch die niedrigere Informationsdichte können die Daten genauer verarbeitet werden. Z.B werden 60 Bilder pro Sekunde als flüssige Bewegung (beim Fernsehen usw.) wahrgenommen – 60 Klicks pro Sekunde aber nicht als durchgehender Ton. Also schenk deinem Gehör mehr Aufmerksamkeit mit den folgenden Tools.
Musik beim Lernen
Als Lerncoach werde ich oft gefragt, ob man Musik beim Lernen hören kann. Diese Frage ist schwierig zu beantworten, da wir alle anders lernen. Allerdings halte ich Musik mit Gesang für keine gute Idee, da unser Gehirn gar nicht anders kann, als die Wörter zu verarbeiten. Diese ständige Verarbeitung der Sprache nennt man auch „Cocktailparty Effekt“. Dieser beschreibt, dass du selbst auf einer Party mit hundert Gästen, die sich alle unterhalten, deinen Namen heraushörst, wenn er irgendwo genannt wird.
Das nimmt einiges an Aufmerksamkeit in Anspruch, wodurch die bearbeiteten Inhalte nur schlecht gemerkt werden können. Daher versuche möglichst wenig deutlich gesprochene Sprache in deinem Umfeld zu haben, wenn du liest oder lernst.
Anders sieht es bei klassischer Musik bzw. Instrumental-Musik aus – da kommt es auf die Person an. Manche können mit Hintergrundmusik besser arbeiten und werden dadurch motiviert – ähnlich wie beim Sport. Stark auditive (also gehörlastige) Typen werden dadurch aber leicht abgelenkt und können sich gar nicht mehr konzentrieren. Hier gilt: Einfach ausprobieren.
Absolute Stille
Für all jene, die bemerkt haben, dass sie Musik zum Lernen gar nicht gebrauchen können und eher die Stille bevorzugen, empfehle ich Lärmschutzkopfhörer zu verwenden. Gerade bei nervenden bzw. störenden Geräuschen können diese Kopfhörer Wunder wirken. Ich selbst verwende sie oft beim Lernen oder wenn die Nachbarn meine Konzentration stören.
Sounds auf YouTube
Neben Musik gibt es noch einige andere Tricks mit denen du deinen Lernerfolg steigern kannst – diese reichen von der Verbesserung der Konzentration bis hin zum richtigen Entspannen. Alles was du dafür brauchst findest du zum Glück auf YouTube!
Binaurale Sounds
Bei dieser Art von Videos wird das Gehirn stimuliert, indem beide Ohren (mehr oder weniger) unterschiedliche Geräusche wahrnehmen. Du brauchst dafür Kopfhörer, weil es sonst nicht hinhaut.
Gehirnwellen beeinflussen
Sehr gute Ergebnisse beim Lernen und für Konzentration erzielen die Binauralen Beats, die durch unterschiedliche Frequenzen die Gehirnwellenaktivität beeinflusen können. Meistens sind diese Beats auch mit ruhiger Musik zum Lernen zusammengemischt.
Für einen guten Effekt beim Lernen sollte sich dein Gehirn im Beta- bzw. Gamma-Wellen-Bereich befinden. Messen kannst du das allerdings nur mit Neurofeedback-Geräten, die ziemlich teuer sind. Besser du achtest bei der Videoauswahl auf den gewünschten Gehirnwellen-Status – sei es Konzentration oder Ruhe.
Auch wenn sie bei mir nicht immer funktionieren und ich mich manchmal gar nicht damit konzentrieren kann, helfen sie mir an anderen Tagen sehr. Ich kann durch sie spürbar meine Produktivität steigern.
Binaurale Beats für Gamma-Wellen:
Am besten probierst du bei den Binauralen Beats einfach mal ein paar Videos aus und lässt sie mehrere Minuten auf dich wirken. Dann wirst du bald merken, was für dich funktioniert und was nicht. Wenn Musik zum Lernen für dich gar nicht funktioniert, kannst du es auch mit Videos versuchen, die nur die Beats verwenden.
Alternativ werden Binaurale Beats mit anderen Frequenzen auch zum Entspannen und bei der Meditation verwendet. Damit habe ich selbst gute Erfahrungen gemacht und nutze die Beats, wenn ich komplett abschalten und möglichst an gar nichts denken möchte.
ASMR – zur Entspannung
Das „Autonomous Sensory Meridian Response“ (kurz ASMR) bezeichnet ein kribbelndes Gefühl, das sich vom Kopf über die Schultern und über den Rücken ausbreitet. Es kann sehr entspannend sein und beim Einschlafen helfen. Ausgelöst wird es durch Berührungen, aber auch Geräusche unterschiedlichster Art. Daher gibt es mittlerweile eine unglaubliche Zahl von ASMR-Videos auf YouTube.
ASMR ausprobieren:
Natürlich ist ASMR mehr für die Zeit vor oder nach dem Lernen bzw. für Pausen gedacht, wenn du gedanklich abschalten möchtest. Während dem Lernen selbst dürften sie eher kontraproduktiv sein.
Produktiver durch Umgebungsgeräusche
Interessanterweise sind viele Menschen (wie ich) produktiver an öffentlichen Orten, als wenn sie zuhause sind. Das hat damit zu tun, dass wir uns durch eine Gruppe gepusht fühlen (auch wenn diese eigentlich nichts mit uns zu tun hat). Deshalb können Hintergrundgeräusche aus der Öffentlichkeit die Produktivität und auch den Lernerfolg steigern. Auf YouTube gibt es einige Videos dazu, die unter anderem in Cafes usw. aufgenommen wurden. Ich selbst verwende diese öfters beim Schreiben, jedoch nicht zum Lernen, weil sie mich beim Lesen stören.
Verwendest du Musik zum Lernen? Oder kennst du noch andere Tricks oder Videos? Dann schreib ins Forum!
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